Potenzial von Flüchtlingen und jungen Sozialhilfebezügern fördern
Die Nutzung des inländischen Arbeitskräftepotenzials ist seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative in den Fokus geraten. Sehr erfreulich sind dabei Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erste Schritte bezüglich der älteren Arbeitnehmenden. Auch wenn die Schweizer Wirtschaft aktuell aufgrund der Frankenstärke eine schwierige Phase durchlebt, werden auch in Zukunft Arbeitskräfte nötig sein. Dazu braucht es auch in Zukunft Einwanderer, weil die Nicht-Erwerbsquote im internationalen Vergleich sehr tief ist. Aber wir unterstützen das Bestreben möglichst auch in der Schweiz wohnhafte Personen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Mit ihren Vorstössen legen Sarah Wyss und ich den Fokus auf zwei weitere Gruppen, bei denen aus mehreren Gründen eine Offensive notwendig und richtig erscheint:
Junge ohne Ausbildung in der Sozialhilfe
Die Sozialhilfequote der 18-25 Jährigen liegt mit etwa 10 Prozent über dem Durchschnitt von 7.1 Prozent (Hier auf S. 60). Vielfach kommen diese jungen Erwachsenen aus armutsbetroffenen und bildungsfernen Familien. Ein grosser Teil verfügt über keine Ausbildung. Damit steigt die Gefahr, dass diese Menschen den Einstieg ins Erwerbsleben nicht schaffen und somit längerfristig in der Sozialhilfe verbleiben. Dies ist weder aus menschlicher noch volkswirtschaftlicher Perspektive wünschenswert.
Vorläufig aufgenommene Personen und anerkannte Flüchtlinge
Die Erwerbsquote von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen ist sehr tief, obwohl sowohl das Ausländergesetz als auch das Asylgesetz die Erwerbstätigkeit dieser Personen erlauben. Eine Studie des Bundes von 2014 nennt folgende Gründe dafür: mangelnde Sprachkenntnisse, fehlende/ungenügende Ausbildung oder administrative Hürden. In Basel-Stadt wohnen rund 380 anerkannte Flüchtlinge und rund 470 Personen mit einer vorläufigen Aufnahme, von denen etwa 85 Prozent ausschliesslich oder teilweise Sozialhilfe beziehen. Mit einem Pilotprojekt sollen aufbauend auf den Fähigkeiten dieser Menschen ihre Arbeitsmarktintegration erreicht werden.