Weil die Unterstützung für Rotgrün vermeintlich zurück gehe, stünden die Chancen für eine Wahl des freisinnigen Luca Urgese in den Basler Regierungsrat gut, orakelten bürgerliche Kolumnenschreiber zu Beginn des Wahlkampfes.
Nimmt man alle die Online-Kommentatoren zum Massstab, die behaupten, früher SP gewählt zu haben, jetzt aber Urgese wählen wollen, dann muss die Sozialdemokratie früher über eine absolute Mehrheit verfügt haben. Aus solchen Bemerkungen abzuleiten, dass die Unterstützung der Partei bei ihrer Basis bröckele, zeugt von wenig Realitätssinn.
Es gibt keinen Grund, wieso Links- und Mitte-Links-Wähler:innen Luca Urgese wählen würden. Als Verbandsfunktionär und Lobbyist vertritt er genau die entgegen gesetzten Interessen dieser Menschen. Dabei kann man durchaus anerkennen, dass der bei der HKBB angestellte Berufspolitiker das handwerklich gut macht. Aber es bleiben entgegen gesetzte Interessen und deshalb wird er wohl eher keine linken Stimmen machen. Zumal seine Wahl, das Gleichgewicht der Regierung nach rechts kippen liesse.